DAS GRAFISCHE WERK
Angelika Katzlberger
Zusätzlich zum malerischen Oeuvre erarbeitete Fritz Martinz im Laufe seiner künstlerischen Tätigkeit einen reichen Bestand an Arbeiten auf Papier. Zeichnungen bilden dabei den Hauptbestandteil und phasenweise begleiten Aquarell und Druckgrafik das künstlerische Schaffen.
Für den Künstler war die Zeichnung von Anfang an ein wichtiges Mittel. Festgehaltene Überlegungen wie „Die Zeichnung eine überleitende Beschäftigung, um lebendig zu bleiben.“ oder „Die Aussagemittel Zeichnung – Malerei im anwendbaren Sinne waren für mich immer ergänzend einsetzbar. Dadurch war die Zeichnung für die Malerei eine notwendige Voraussetzung.“ belegen die existenzielle Bedingtheit und die wechselseitige Abhängigkeit der Medien Zeichnung und Malerei.
Nach dem Aktstudium an der Akademie der bildenden Künste, bei dem das Arbeiten vor Modell einen wichtigen Teil der Ausbildung beinhaltete und als Basis des künstlerischen Handwerks fungierte, blieb das Arbeiten mit Modellen für Fritz Martinz kontinuierlich ein Mittel, das Naturvorbild zu studieren und zeichnerisch zu transformieren.
Das Medium Zeichnung bietet im Vergleich zur Malerei die Möglichkeit, individuelle Bildfindungen und künstlerische Ideen zu erproben. Ihre Unmittelbarkeit und Spontaneität gegenüber der Malerei, die durch Technik und großem Format einen längeren Prozess bedingt, erweisen sich als entscheidender Vorzug. In diesem Sinne entstanden im Schaffen von Fritz Martinz sehr viele Arbeiten auf Papier, die einerseits Ideenskizzen sind, andererseits rasche Kompositionsentwürfe für Großformate.
Mit dem Zyklus „Zeit und Bild“ ab Mitte der 1970er Jahre wurde das serienmäßige Arbeiten zu einem bestimmten Thema über einen längeren Zeitraum systematisiert. Neben den Ölbildern entstanden zahlreiche Zeichnungen, die einen aktuellen Zeitbezug beziehungsweise einen gesellschaftskritischen Hintergrund aufweisen.